Samstag, 11. Mai 2013


Liebe Weggefährten,

der Wonnemonat Mai schenkt uns alles für die Sinne: Farben, Düfte, Wärme! Schaut Euch einmal genau eine Apfelblüte an. Das ist so ein Wunder, wie schön sie sind. ....jede einzelne Blüte.....und dann duften sie auch noch! Das frische Grün auf den Wiesen und an den Bäumen!

Das ist Balsam für die Seele. Geht so viel es geht in die Natur und "tankt" all das! Erfreut Euch daran, das öffnet das Herz! Die Geschenke der Natur sind "umsonst" und können uns so viel bringen....aber wie viele Menschen gehen gedankenlos an den schönen, vielfältigen Blüten vorbei. Die Natur schenkt uns diese Pracht und sie will uns noch etwas Wesentliches zeigen: Fülle! Wie verschwenderisch blühen die Blüten an den Sträuchern, ob es die Forsythien waren oder die Zierkirsche. Es ist genügend da.

Der Baum "denkt sich nicht": Oh, ich muss sparsam sein mit meinen Blüten, denn ich weiß nicht, ob ich alle die Äpfel, die daraus entstehen, halten kann. Wenn die Äpfel zu schwer sind und zu viele, fallen sie einfach ab....der Baum hadert nicht...wenn im Herbst die Blätter zu Boden fallen...
hat er viele, ist es gut, hat er weniger ist es auch gut....ein ewiger Kreislauf. Ohne Bedauern wirft er alle Blätter ab, denn er weiß, im Frühjahr kommen neue.

Wenn wir das auf unser Leben übertragen, heißt das: Nehmen wir den Kreislauf des Lebens an, mal haben wir mehr, mal weniger. Haben wir mehr, können wir andere mit ernähren, haben wir mal weniger, werden wir von anderen mit ernährt...

Die Vögel erwachen morgens und trillieren ein schönes Lied! Jeden Morgen aufs Neue - sie denken nicht, oh, heute kann ich nicht singen, heute soll mal mein Nachbar ein Liedchen pfeiffen. Unbekümmert und immer wieder aufs Neue wecken sie uns mit ihrem lieblichen Gezwitscher.

Kann sich noch jeder von Euch der Natur, der Fülle, die sie symbolisiert, mit offenem Herzen hingeben? Wir dürfen uns wie die Kinder freuen! Dafür sind wir nie zu alt!

Heute möchte ich mich dem Thema der Vergebung widmen: Im Leben der meisten Menschen gibt es mindestens eine oder mehrere Personen, denen wir grollen. Ehemaliger Partner, Eltern, Großeltern, Freunde, Kollegen, der Chef.

Jeder hat uns einmal ungerecht und lieblos behandelt! Wir meinen, es "stünde uns zu" mit dieser Person weiterhin, jahre-, jahrzehntelang im Unfrieden, im Krieg zu sein. In meinem Freundeskreis höre ich von Missbrauch in der frühen Kindheit, sei es durch das lieblose Verhalten der Mutter oder einer Person, die das Kind sexuell missbraucht. Schicksale kommen an mein Ohr und ich stelle fest, ich habe schon längst relativiert. Wie habe ich mich in Selbstmitleid ergangen, wie "schlecht" es mir als Säugling gegangen ist. Gehadert hatte ich jahrelang damit, dass meine Mutter mich mit 6 Wochen ihrer Mutter zur Betreuung überlassen hatte und ganztags arbeiten ging.

Was ich allerdings von ein paar Menschen in meinem Umfeld erfuhr, was denen in der Kindheit widerfuhr, hat mich schwer erschüttert ob des Unterlassens... Aber kann man Leid messen? Für mich war es sehr schwer ohne Mutterliebe aufzuwachsen. Ich wurde "lediglich" mit Essen versorgt, aber emotionale Zuwendung gab es nicht, oder wenn so selten, dass ich mich nicht mehr erinnere.

Aber ich wuchs in einem Haus auf, meine Großmutter war da, ich musste nicht aus dem Haus zu fremden Personen. Wenn man von schweren Schicksalen hört, sieht man das eigene - jahrelang bedauerte - mit anderen Augen. Es konnte einem noch viel, viel schlimmer gehen. Ich höre von schwersten Traumatisierungen der Expartner, der Partner, der Mütter und Großeltern. Wo fing der Missbrauch denn an? Bei welcher Generation - lieblos aufgewachsen - lieblos die eigenen Kinder aufgezogen....das setzte sich über lange Ahnenreihen hinfort.

Hilft es mir, weiterhin mein Schicksal zu bedauern - oder beginne ich einmal zu verzeihen? Wenn ich anderen verzeihen kann, kann auch mir vergeben werden. Bin ich selbst unversöhnlich, werden es die anderen auch mit mir sein. Wie innen, so außen, wie oben so unten.

Radikale Vergebung, ein Buch von Colin Tipping, Hòponopono, das hawaianische Vergebungsritual,
bestehend aus vier markanten, einfachen, aber hoch wirksamen Sätzen:

1. Es tut mir leid
2. Bitte verzeihe mir
3.Ich liebe Dich
4. Danke

Wann immer wir an jemanden denken, der uns vermeintlich oder tatsächlich schlecht behandelt hat oder verletzt hat, sprechen wir innerlich diese vier transformierenden Sätze. Da wir alle miteinander verbunden sind, alle eins sind, kommen diese Sätze, aus dem Herzen gesprochen (gedacht) bei unserem Gegenüber an. Wenn wir sie "nur" aus dem Verstand rezitieren, verfehlen sie ihre mächtige Wirkung.

Ebenso fühlt jemand, den man um Entschuldigung bittet, es auch, ob man es ernst meint oder es nur "aufgesetzt" ist. Vergebung aus dem Herzen "kommt immer an". Möglicherweise oder sogar in vielen Fällen wird sich der Kontakt zu der Person, der man "verzeihen" möchte, nicht oder nur unwesentlich verbessern. Trotzdem ist es für das eigene Seelenheil von enormer Bedeutung. Denn wenn nicht "vergeben möchte oder kann", ist es so, dass ich "weiterhin die heißen Kohlen in der Hand halte, aber mich selbst verbrenne. Unversöhnlichkeit ist die stärkste negative Kraft, die die meisten physischen Krankheiten auslöst. Groll und Wut auf lange vergangene Situationen halten diese "warm", d.h. wir fühlen die Emotionen "jetzt". Für unser Gehirn ist es "egal", wann wir diese Gefühle ursprünglich hatten. Wenn wir sie jetzt, immer wieder "fühlen" ist es eine immer wiederkehrende "Neuauflage".

Und wem schaden dann diese Gefühle? Mir oder dem, an den ich dabei denke. Es kann wissenschaftlich über Körpermessungen nachgewiesen werden, dass solcher Stress (denn negative Emotionen sind Stress) unser Immunsystem schädigt. Also tun wir uns selbst den allergrößtem Gefallen, wenn wir "Frieden" schließen mit Situationen, "egal" wie schlimm sie damals für uns waren.

Denn wir "drücken" immer wieder die "Repeat-Taste", wenn wir uns solche Gegebenheiten wieder ins Bewusstsein holen. Damit hier keine Missverständnisse aufkommen. Wenn ich anderen vergebe, heißt das "nur", dass ich "Frieden schließe" mit der - auch noch so schlimmen Situation. Es bedeutet in keiner Weise, dass ich Taten "gut heiße". Missbrauch, sei er körperlich oder seelisch oder andere ungute Verhaltensweisen anderer Menschen sind deshalb nicht plötzlich akzeptabel. Aber ich lasse durch einen "bewussten Akt" den Schmerz darüber los.

Es hilft uns oft, den Blick auf früher oder heute unangenehme Geschehnisse zurück in frühere Leben zu richten. Denn in ganz vielen Fällen haben disharmonische Lebensphasen mit bestimmten Menschen ihre Ursache in früheren Inkarnationen. Wenn wir die Möglichkeit haben durch verschiedene Techniken das Licht darauf zu richten, erkennen wir die Ursache, deren Wirkung wir in diesem Leben spüren.

Da wir alle Opfer und Täter waren - es aber "vergessen" haben, fällt es uns im Alltagsbewusstsein extrem schwer bzw. es ist unmöglich einen kausalen Zusammenhang herzustellen. Ist er aber einmal hergestellt, sieht alles in einem anderen Licht aus und Vergebung fällt viel, viel leichter.

Es gibt u.a. eine Technik, die Self-Processing genannt wird, in der mit einer Therapeutin in Verbindung mit unserem Hohen Selbst in einer geschützten Atmosphäre durch gezieltes Nachfragen "Bilder" und Personen vor dem geistigen Auge auftauchen und dann die Möglichkeit einer Auflösung erscheint.
Es lohnt sich sehr sich mit "unguten" Gefühlen, die nicht bewusst in diesem Leben entstanden sind, auseinander zu setzen. Wenn man jemanden einfach nicht "riechen" kann, besonders in der Familie, dann ist da immer Karma am Wirken.

Ich wünsche Euch von ganzem Herzen - findet Mut, diese Dinge jetzt aufzuklären. Frieden im Herzen wird die Folge sein und dieses Gefühl ist unbezahlbar! In diesem Jahr ist die Zeit dazu, nicht umsonst kommen lange unterdrückte und verdrängte Themen ans Licht, denen wir uns nicht entziehen können.

Nur wenn Licht in solche Umstände kommt, können wir uns entspannen und haben eine erneute Etappe auf dem Weg der Erkenntnis errungen.

 lichst Petra








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