Sonntag, 4. November 2012


Liebe Freunde!

....wen es interessiert, dies ist Schloss Trauttmannsdorff in Meran an einem sonnigen Tag im Herbst....

Heute möchte ich mich unseren Glaubenssätzen zuwenden. Jeder von Euch weiß sicherlich, was damit gemeint ist. Wir haben eine Meinung über etwas - meistens von  den Eltern - übernommen. Später sicherlich auch noch von Lehrern und evtl. von Freunden. Aber am meisten haben uns die Erziehungsberechtigten geprägt. In jedem Elternhaus kriegt ein Kind die Ansichten der Eltern über das Leben im allgemeinen und über besondere Umstände wie z.B. Geld, Gesundheit, Politik, Familienbande etc. mit.

Ein kleines Kind saugt alles wie ein Schwamm auf. Wie gehen die Eltern oder die Großeltern mit dem Kind um. Wie ist der Umgang untereinander.  Wird größtenteils auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen? Denn ein Kind kann eben nicht "warten", bis die Mama fertig telefoniert hat, wenn es ein Bedürfnis hat, welcher Art es auch sein mag...Hunger, Trost, Langeweile etc. Das bedeutet sicher nicht, dass man alles liegen und stehen lassen soll, wenn das kleine Schätzchen anfängt zu meckern. Aber die Zeit, bis man sich ihm zuwendet, sollte einen gewissen Zeitrahmen nicht überschreiten. Normalerweise hat eine gesunde Mutter das Empfinden, was sie ihrem Sprössling "zumuten" kann. Ein, zwei, drei Minuten quengeln wird ein gesundes Kind nicht total aus der Fassung bringen, was aber diese Zeit überschreitet, kommt einem Kind womöglich wie eine "Ewigkeit" vor.

Was "lernt" ein Kind, wenn es in seinen Augen "zu lange" warten muss, bis es die Aufmerksamkeit bekommt? "Ich bin es nicht wert, dass sich Mama um meine Bedürfnisse kümmert". Wenn das ab und zu einmal vorkommt, wird es sicher auch noch keinen wirklichen Schaden nehmen. Wenn es aber überwiegend so ist, dass sich das Kind erst die Seele aus dem Leib schreien muss, bis jemand kommt,
wird es irgendwann "resignieren" und aufhören zu schreien, weil es "lernt": schreien nützt nichts!

Wie wird dieses Kind zukünftig reagieren? Es wird nicht mehr weinen und schreien, sondern einen "Glaubenssatz" verinnerlichen: "Ich bin nicht wichtig. Ich bin es nicht wert, dass sich jemand um mich kümmert." Da ein Kind aber die Zuwendung der Eltern braucht, um überleben zu können, wird es andere Strategien anwenden, um "bemerkt", "gesehen" zu werden.

Je nach Charakter des Kindes wird es verschiedene Möglichkeiten abchecken. Und wenn es mit einer Variante "Zuwendung, Aufmerksamkeit" bekommt, wird es diese immer und immer wieder anwenden.

Das eine Kind wird, wenn es älter wird, sehr ruhig, lieb und angepasst werden. Meistens Mädchen reagieren so und wenn es einmal die Mutter oder Oma sagen hört:"'Meine Kleine ist ja ein so braves, ruhiges Kind, die hört und sieht man nicht!" wird dieses Mädchen oder auch Junge "verinnerlichen":
wenn ich nicht auffalle, werde ich geliebt. Und er oder sie bekommt dann diesen "Glaubenssatz" immer wieder bestätigt, teils mit Worten, teils mit Gesten.

Das kleine Kind wächst heran und wird seine Bedürfnisse unterdrücken, versuchen, sie mit sich selbst auszumachen, weil es ja "nur Liebe bekommt, wenn es brav und ruhig ist".

Ein anders Kind reagiert ganz anders. Ihm wird oft non verbal, oder mit entsprechenden Aussagen vermittelt, dass es "geliebt" wird, wenn es besonders klug ist und gut in der Schule. Was wird dieses Kind wohl tun? Sich permanent anstrengen, um ein Lob von den Eltern oder den Lehrern zu "erhaschen"! Und wenn das Lob mal ausbleibt, muss es sich noch mehr anstrengen, noch besser werden, noch mehr wissen.

Nun ist das Kind erwachsen und begegnet einem Partner. Welchen Partner wird sich dieser Mensch wohl aussuchen? Aufgrund des Resonanz-Gesetzes jemanden, dem sie permanent "beweisen" muss, wie toll sie alles macht, sei es im Haushalt, im Beruf oder bei der späteren Kindererziehung. Der Partner hat in etwa den selben Glaubenssatz, auch wenn er aus einer gänzlich anderen Familienstruktur kommt. Auch dieser Partner"erwartet" Lob und Anerkennung von seiner Partnerin.

Was passiert nach der ersten Verliebtheit? Es sind zwei Bedürftige zusammen, die vom anderen etwas
wollen, erwarten. Und wenn sie es nicht bekommen, dann wird gestichelt oder man/frau strengt sich noch mehr an, wenn die schon erbrachte Leistung vom Partner nicht oder nicht mehr gewürdigt wird.

Spätestens da beginnen die "Probleme" und jeder fragt sich: ""Wieso hat sich mein Partner so verändert?" Der war doch anfangs ganz anders! Da wir aber nicht nur einen Glaubenssatz, sondern schätzungsweise Hunderte haben, kann man sich vorstellen, dass es in einer Beziehung, die man unbewusst nur eingeht, um vom anderen etwas zu "bekommen", nicht lange Frieden geben kann.

Und solange man sich dann nur über den anderen "beschwert" und nicht bei sich selbst hinschaut,
wird es richtig ungemütlich in der Beziehung.

Schlimm ist es aber für Menschen, die "keinen Partner finden". Die Jahre, teils jahrzehntelang als Single durchs Leben laufen und nicht verstehen, warum keiner "anbeißt". Die "eigentlich" Familie möchten und immer nur "Verheiratete" anziehen oder schlimmstenfalls gar keinen Mann finden, der echtes Interesse an ihnen hat. Oder, noch schlimmer, der sie sogar "weg stößt", wenn Frau sich ihm dann nähert.

Viele wundern sich und verstehen nicht - und es ist wirklich sehr oft schwer, den Glaubenssatz zu erkennen - warum es einfach nicht klappen will mit einer Beziehung, obwohl es gut aussehende, intelligente Menschen sind, die erfolgreich im Beruf und weit gereist sind und sich sehr wohl in Gesellschaft gut benehmen können. Leider "strahlen" viele Menschen "Bedürftigkeit" aus. Das heißt,
beim Gegenüber wird - und das läuft alles unbewusst" ab - schlicht und einfach kein Interesse geweckt.

Die- oder derjenige kann noch so attraktiv sein, so gewandt, so gebildet - es "beißt" niemand an, weil der/die andere "spürt", dass der Andere sein Glück von seinem Verhalten abhängig macht und das möchte bewusst niemand auf sich nehmen.

Ich hatte vor geraumer Zeit ein Gespräch mit einer erfolgreichen Dame in den besten Jahren, die einfach nicht verstehen kann, warum sie keinen Lebenspartner findet. Sie zieht Männer an, die sich bei ihr "ausweinen" und nachdem sie "Energie" getankt haben, das Weite suchen.

So sehr sie sich "anstrengt", es mag einfach nicht mit einer Beziehung klappen. Für mich ist es jedenfalls sehr traurig mitzuerleben, wie viele "Mädels" gerne eine Beziehung hätten.

Um wenigstens den dahinter steckenden Glaubenssatz zu finden, lohnt es sich, entweder im Gespräch mit einer Freundin oder auch alleine, in dem man dies aufschreibt zu erkennen, welche "Art" von Menschen ziehe ich an?  Und genau das hat man/frau selbst im Schatten. Zieht eine Dame "bedürftige" Männer, sei es nur welche, die eine Frau brauchen, bei der sie sich "ausweinen" können an, bedeutet dies im Umkehrschluss, dass sie selbst sehr bedürftig sind aber eine Doppelbotschaft aussenden.
Sie sind taff, können reden und sich ausdrücken, aber "verschrecken" mit ihrem Sosein einen potentiellen Interessenten, da dieser "unbewusst" spürt, dass sie im Grunde einen Partner "braucht"!

Oftmals genügt es nicht, nur den Glaubenssatz entlarvt zu haben. Wie kriege ich einen unerwünschten Glaubenssatz los? Manches Mal genügt es, auszusprechen: "Ich habe den Glaubenssatz......z.B. ich "muss immer besser sein". Ich lasse diesen Glaubenssatz los und ersetze ihn mit: "Ich bin gut genug"!.

Eine richtige Technik, um eine solch behindernde Überzeugung loszulassen, werde ich im nächsten Blog kurz anreisen. Ich habe von mehreren "Techniken" erfahren und werde bei mir eine bestimmte ausprobieren. Wenn ich einen sofortigen Erfolg habe, werde ich demnächst darüber berichten!

Ich wünsche Euch eine gute Woche mit guten Gedanken....die lassen sich mitunter schneller und leichter ersetzen, als so mancher Glaubenssatz!

Das Foto ist leider sehr dunkel, deshalb wiederhole ich die unten stehende Aussage:

Der Gedanke ist alles.
Der Gedanke ist der Anfang von allem.
Und Gedanken lassen sich lenken.
Daher ist das Wichtigste die Arbeit an den Gedanken.

Leo Tolstoi

...ich wünsche Euch eine wunderschöne Woche trotz aktuell Dauerregen!
Eure Petra





1 Kommentar:

  1. Liebe Petra, danke, das hast Du sehr schön erkannt und beschrieben. Denke so läuft es in den meisten Beziehungen ab. Bin auf die "Technik" des Erkennens und Auflösens der Glaubenssätze gespannt. Schön wenn beide Partner ihre Anteile am aktuellen Zustand der Beziehung erkennen, hinsehen und bereit sind daran zu arbeiten.
    So geben sie sich und der LIEBE wieder eine neue Chance, es lohnt sich.
    Alles Liebe, P.S.

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