Sonntag, 9. Februar 2014


                                                                Familienaufstellungen


Bekannt gemacht hat sie Bernd Hellinger,  inzwischen arbeiten damit aber unendliche viele Therapeuten. Was ist möglich, wie wirken sie?

Ich bin bereits vor über 13 Jahren damit konfrontiert worden. Die Faszination ist immer noch die gleiche. Was kann aufgestellt werden? Wie das Wort schon sagt, die Familie, entweder die Herkunftsfamilie oder die jetzige.

Ein Klient hat ein Problem, schildert es kurz und sucht sich aus den Anwesenden spontan Stellvertreter aus für alle Beteiligten und auch für sich selbst! Die Stellvertreter fühlen sich ein und etwas Erstaunliches geschieht - jeder, der für eine Person oder für eine "Sache" steht, fühlt etwas: Entweder Traurigkeit, Unbeteiligtsein, Ärger, Zorn...alle möglichen Emotionen also. Der Aufstellungsleiter befragt die einzelnen Menschen und diese sollen ihren Impulsen folgend entweder weiter weg von der einen oder anderen Person gehen oder näher zu ihr hin. Am Anfang ist niemals abzusehen, wie sich so eine Aufstellung entwickelt. Oftmals hat man eine Idee dazu, aber in allen Fällen, die ich als Stellvertreter wahr nahm, kamen völlig überraschende Ergebnisse heraus.

Es ist jedes Mal tief beeindruckend, wie man für Menschen, die man gar nicht kennt, Emotionen fühlen kann. Fast alle Thematiken wegen denen der Klient kommt laufen immer als dieselbe Ursache hinaus: Fehlende Zuneigung von Vater oder Mutter oder von beiden. Bevor man nun aber urteilt und sagt, wie kann sich denn eine Mutter nicht um ihr Kind kümmern, müssen immer die Hintergründe gesehen werden. Wenn diese Frau selbst nicht die Liebe von ihren Eltern bekam, wenn sie vorher bereits ein Kind verloren hatte und unbewusst um es trauert, ist immer die ganze Familie betroffen: Die Kinder und der Ehemann.

Wer selbst noch nicht aufgestellt hat kann es sich nicht vorstellen, dass man Emotionen bekommt. Erklärbar wird dies durch das morphogenetische Feld nach Rupert Sheldrake. In diesem Feld, manche nennen es auch Akasha-Chronik ist alles gespeichert, was jemals gefühlt wurde. Und wenn man nun durch die Absicht des Aufstellenden in die "Rolle" des jeweiligen "gestellt" wird, nimmt man dessen Gefühle wahr. Es ist eine faszinierende Arbeit, die oftmals wunderbare Ergebnisse bringt und zwar ohne dass die Beteiligten davon wissen müssen. Besser ist es sogar, wenn danach überhaupt nicht über die Aufstellung gesprochen wird.

Der Aufstellungsleiter wird solange die Stellvertreter in ihren Rollen belassen, bis ein zufrieden stellendes Ergebnis sichtbar wird. Dann wird der Stellvertreter durch den "Klienten" ausgetauscht und kann die "Liebe", die er/sie oftmals in der Kindheit vermisst hatte durch die stellvertretenden "Eltern" fliessen lassen. Der Kritiker mag einwenden, dass so etwas nicht "nachgeholt" werden kann. Zu einem gewissen Maße ist es doch möglich, dass Heilung geschehen kann. Vor allem wenn für den "Klienten" sichtbar wird, dass die Mutter/der Vater auch nicht anders konnte, weil sie/er ebenso die Liebe damals, als er klein war, nicht bekommen hatte. Jeder ist Opfer und Täter - Opfer als Kind und Täter bei den eigenen Kindern.

Sehr oft ist auch spür- und fühlbar, dass abgetriebene oder nicht geborene Kinder von den "lebenden Kindern" vermisst werden, ohne dass sie überhaupt von deren "Existenz" wussten. Oder - noch schlimmer Schuldgefühle haben, die sie sich nicht erklären konnten, weil sie leben und die Geschwister eben nicht.

Es ist wirklich eine sehr faszinierende Arbeit und auch wenn man nicht selbst "auf stellt" geht man immer in Resonanz zu den Klienten. Niemals nimmt man "zufällig" eben an jener Aufstellung teil.

Bei einer Aufstellung, die ich letzten Freitag erleben durfte, wurde erstmals keine Familie aufgestellt, sondern ein nicht gelebtes Potential. Ja, man kann auch für "Potential", "Glück", "Zukunft" etc. aufstellen. Ich hatte vor vielen Jahren einmal das Thema Geld aufgestellt und der "Stellvertreter" kann sehr wohl wahrnehmen, ob er "gerne" gesehen wird, ob er "Wert geschätzt" wird oder eben nicht.

Wer Krankheiten hat, berufliche Probleme oder familäre ist gut beraten einmal eine Aufstellung zu machen. Da kommen Umstände zu Tage, wo man sich vorher nicht hätte träumen lassen, dass diese in Verbindung zu eben diesem Thema stehen!

Ich hatte das Glück zu einer Aufstellungsleiterin zu kommen, die diese Arbeit sehr achtsam und liebevoll leitet und kann sie nur wärmstens empfehlen. Ihr könnt mich diesbezüglich gerne kontaktieren.

Ich hoffe, ich konnte Euer Interesse wecken zu dieser vielleicht für den einen oder anderen noch unbekannten Möglichkeit an Themen heran zu gehen!

Ich wünsche Euch - wie immer - nur das ALLERBESTE!

Alles Liebe
Petra

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