Montag, 18. März 2013

Hallo Ihr Lieben,

ich melde mich heute zurück, nach einem kleinen Wochenendausflug in die schöne Fränkische Schweiz! Ein wunderbarer Tag bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein führte uns bei einer Wanderung zwischen Pottenstein und Gößweinstein an dieser schönen Kappelle vorbei.

Dass Jesus am Kreuz hängt ist nicht in meinem Sinne, aber es wurde uns jahrhundertelang so überliefert.

Wir waren in einer netten, familiengeführten Pension untergebracht, wo es gutes biologisches Essen gibt und wo sowohl die Dame des Hauses Wert auf ein gut ausgestattetes Badezimmer legt und der Hausherr bestes Essen kocht, wenn von den Gästen gewünscht. Außerdem bieten sie nach ihrer Eröffnung nach der Winterpause im April "Gesundheitstage" an: Vorträge und Workshops, die zu einem geringen Eintritt (für die Gäste kostenfrei) besucht werden können.

http://www.hotel-steigmuehle.de/

Alle, die meinen Blog regelmässig lesen, wissen, dass ich letztes Jahr im September eine Woche auf Lesbos verbrachte, um ein "Frauen-Seminar" zu besuchen. Dass zeitgleich eine Männergruppe anwesend war, wusste ich bei meiner Anreise nicht.

Geplant war vom Veranstalter, dass die ersten Tage die Frauen "unter sich" sind und ebenfalls die Männer. Und nach drei Tagen sollten wir uns dann treffen - sehr romantisch nach einer Wanderung am Meer entlang bei beginnendem Sonnenuntergang. Dieser sehr schöne Tag hatte als Höhepunkt ein ausgelassenes Fest erst am Strand, später in der Hotelhalle. Und Uwe, der uns die Musik dazu "lieferte", verstarb in dieser Nacht - mitten aus dem Leben gerissen. Dieser Schock und das gemeinsame Erleben hatten uns, die beiden Gruppen "zusammen geschweißt". Denn uns war allen klar, dieses gemeinsame "Erlebnis" verbindet uns. Menschen, die ursprünglich nur ein paar nette Tage auf einer schönen griechischen Insel verbringen wollten und dabei ihr Frau-Sein und ihr Mann-Sein etwas spüren wollten.

Wir Frauen trafen uns bereits November letzten Jahres und ein gemeinsames Treffen war nun für das letzte Woche anberaumt und es kamen von insgesamt 33 Personen immerhin 18. Ein Teilnehmer aus Lübeck und mehrere aus der Schweiz nahmen die "weite Anreise" auf sich, um wieder die gemeinsame Gruppen-Energie zu spüren. Wir alle fragen und fragten uns immer wieder, warum wir bereit sind, den Kontakt zu erhalten. Üblich ist es sicherlich ein, zwei Bekannte bei einer Reise als zukünftige Freunde kennen zu lernen - aber so viele wie wir sind, ist es schon ungewöhnlich.

Interessant war zu beobachten, dass sich anfangs die Männer und die Frauen jeweils in Gruppen zusammen setzten, obwohl vier Ehepaare dabei waren. Später am Abend mischte man sich "vorsichtig". Es war feststellbar, dass jeder erstmal unter "sich" sein wollte. Bei einer Party oder sonstigen Events war mir das noch nie aufgefallen.

Wir stellten fest, dass es uns "gut" tat, erst in der "Frauenenergie" zu baden und bei den Männern war es wohl ebenfalls so. Das war ja ein Umstand, der uns bereits damals bei dem Seminar auffiel: Die Stärke, die von der Gruppe gleichgeschlechtlicher Menschen ausgeht. Es gibt viele Stämme, da ist es ganz natürlich, dass die Frauen unter sich sind und die Männer und dass es nur "gelegentliche Treffen" der beiden Geschlechter gibt.

Etwas, das wir uns in unserer "modernen Zivilisation" gar nicht mehr vorstellen können. Aber es gab vor nicht allzu langer Zeit noch getrennte Klassen für Mädchen und Jungs. Später wurde das als "überholt" abgetan und man fand es ganz natürlich, dass Mädchen und Jungs in einer Klasse unterrichtet werden.

Wenn ich mich an meine eigene Schulzeit erinnere, dann habe ich die Anwesenheit der Jungs bereits in der ersten Klasse als eher unangenehm in Erinnerung, hätte damals aber nicht wirklich sagen können, weshalb.

Bei meiner nun fast 16-jährigen Tochter kann ich mich noch erinnern, dass in den allermeisten Fällen die Jungen Unruhe in die Klasse brachten. Ganz selten "beklagte" sich meine Tochter über ihre Geschlechtsgenossinnen. Eine beliebte Aussage war jahrelang: "Jungs sind doof"! Es mag durchaus Mädchen geben, die das nicht so gesehen haben und es gab auch Freundschaften zwischen den beiden Geschlechtern.

Aber eine entspanntere Unterrichtsatmosphäre wäre sehr wahrscheinlich in getrennten Klassen möglich gewesen.

Sollten die eine oder der andere mich nun als Feministin "abstempeln" lohnt sich doch einmal eine genauere Betrachtung. Es wäre eine interessante Studie, nach Geschlechtern getrennte Klassen mit gemischten Klassen zu vergleichen. Natürlich jeweils bei ein und demselben Lehrer. Denkbar wäre den Hauptunterricht "getrennt" statt finden zu lassen und die nicht ganz so wichtigen Fächer gemeinsam zu unterrichten.

Das Männliche und Weibliche "stets" zusammen lenkt ab. Die Jungs möchten gerne Revierkämpfe austragen, wogegen nichts einzuwenden ist, wenn dadurch aber die in der Regel lernwilligeren Mädchen permanent dabei gestört werden, ist dies ein Umstand, der Mädchen die Schule vergällen kann. Das habe ich jahrelang bei meiner Tochter beobachtet. Denn was "lernen" Mädchen beim Beobachten des Verhaltens der Jungen? Aggressionen und teils gewalttätige Auseinandersetzungen, ob das zu einer "unvoreingenommenen Begegnung mit dem männlichen Geschlecht führt, wage ich zu bezweifeln.

Mir hat das "Wahrnehmen" der Aggressionen der Jungen zu einem Männerbild verholfen, das nicht gerade Vertrauen erweckend war. Es wäre lohnend diesbezügliche Befragungen der Frauen durchzuführen und das gängige Klassensystem einmal zu überdenken.

Jedenfalls ist es sehr wichtig, dass Jungs untereinander "raufen" dürfen, um das "Alpha-Tier" zu bestimmen. Dass dabei unbedingt Mädchen zusehen müssen, vor allem, wenn dies in den Klassenzimmern statt findet, ist fraglich.

http://de.wikipedia.org/wiki/Alphatier

Es lohnt wirklich, sich einmal Gedanken über die Geschlechterrollen zu machen. Das Buch von Robert
Betz: "Zersägt Eure Doppelbetten" lässt Gedanken hierzu neu aufleben.

Wer einmal als Paar längere Zeit in getrennten Zimmern schläft, stellt in der Regel fest, dass es wesentlich angenehmer ist, nicht auch "des nächtens" in der männlichen/weiblichen  Energie zu verbringen.
In unserer modernen heutigen Zeit ist es einfach "üblich", dass Mann und Frau als Paar zusammenleben und auch die Nächte nebeneinander verbringen und die Kinder gemeinsam groß ziehen. Dass das aber nicht immer leicht gelingt, liegt sehr oft an den "ganz primitiven Auseinandersetzungen bzw. Machtspielen" zwischen Mann und Frau.

Vielleicht wäre es für uns Frauen wesentlich entspannter, unsere Kinder im Kreise anderer Frauen aufzuziehen. Man hätte Unterstützung und das "gegengeschlechtliche" "Gerangel um Aufmerksamkeit würde wegfallen. Wenn ich mich zurück erinnere, gab es oftmals Reibereien zwischen Mann und Frau, die nichts mit den Kindern und Kindererziehung zu hatten, die mich aber in "schlechte " Stimmung gebracht haben und das habe ich sicher auch an meinen Kindern "ausgelassen".

Vielleicht wird die "neue Zeit" wieder andere, durchaus "verrückte" Familienformen aufleben lassen.
Denn früher waren in der Regel mehrere Generationen unter " einem Dach oder in einem Zelt"und die Männer waren wochen- oft monatelang unterwegs, um nach Nahrung zu suchen. Das heißt, die kleinen Kinder wuchsen in der Regel erst mal nur unter Frauen auf. Wenn die Jungen dann geschlechtsreif wurden und die mütterliche Fürsoge nicht mehr brauchten, nahmen sie die Männer mit auf die Jagd.

Wir sollten ganz einfach offen sein, für das, was sich da an neuen Möglichkeiten auf tut.

Ich glaube nicht, dass die Kinder unglücklich waren, blos weil sie ihre Väter nicht täglich gesehen hatten. In der ersten Zeit genügt die mütterliche Fürsorge, das "Nähren", um "gute Wurzeln" fürs Leben zu bekommen. Mit Säuglingen können Väter in der Regel eh nicht so viel "anfangen", denn das Stillen (das Nähren) können sie uns ja definitv nicht abnehmen. Es sei denn, die Mutter möchte es einfach haben und gibt schon bald das Fläschchen, das kann dann natürlich "jede" Person tun.

Probiert es einfach mal aus, trefft Euch mal mit mehreren Frauen und spürt die "weibliche Energie".
Auf dem Land ist es oftmals heute noch so, dass die Männer zu ihrem Stammtisch gehen, um unter sich zu sein. Das war - ist - bestimmt hilfreich. Sich wieder "ganz als Mann zu fühlen" und dann zur Frau heimzukehren, wann immer das ist, nach ein paar Stunden, Tagen oder Wochen.

Interessant war, dass an "unserem ersten Abend" - nachdem die Männer unter Männer und die Frauen unter Frauen waren, plötzlich, als ein neues Paar dazukam, sich eine Frau "zu den Männern" gesellte und ein Mann bei uns Frauen saß. Wie beim Yin und Yang, ein ausgewogenes Verhältnis. Das Männliche und das Weibliche sollen in der Waage sein, sowohl in uns als auch außerhalb.

Ich wünsche Euch von Herzen einen "neuen Blick" auf die Geschlechter und das Familienleben!

lichst Petra  

 








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