Samstag, 4. August 2012


Hallo liebe Freunde und Weggefährten,

heute möchte ich mich dem Thema Widerstand widmen. Was genau bedeutet das? Widerstand ist
immer ein NEIN zu irgendeinem Umstand, einem Menschen, einer Sache....

Wann spürt man Widerstand? Wenn man etwas sieht, einem Menschen begegnet, der sich in unseren Augen "seltsam" verhält, sei es ein Autofahrer, der "vor uns her schleicht"...das graue Wetter am Morgen, eine nicht beantwortete Mail etc.. Das Gefühl, das als unangenehm empfunden wird - Widerstand.

Wir leben in der Polarität : schwarz - weiß, hell - dunkel, schön - hässlich - warm - kalt....Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille. Widerstand ist, nur die eine Seite anschauen zu wollen und die andere zu negieren. Zu schnell sind wir empört, wenn ein Autofahrer sich gerade, wenn wir auf der Straße unterwegs sind, nicht in unserem Sinne verhält. Aber wie ist gerade unser "SINN"? Haben wir Zeit, macht es uns wenig bis nichts aus, wenn wir einen Schleicher vor uns haben. Haben wir es eilig, dann werden wir wütend, wenn es jemand wagt, langsamer als wir möchten, vor uns herzufahren.

Dann baut sich in der Regel Widerstand auf - das kommt uns so vor als "wüsste" der andere, dass wir es eilig haben und er fährt "betont" langsam. Wir alle kennen solche Situationen zur Genüge. Was kann man in solchen Augenblicken tun, um nicht "innerlich auszurasten"? Man "nimmt die Situation an, d.h. man sagt sich: auch ich bin schon so oft in Gedanken gewesen, ohne auf den Verkehr hinter mir zu achten. So ein Verhalten bedeutet Widerstand aufzulösen - ja zu sagen, zu dem was ist.

Dies ist nur ein "kleines" unbedeutendes Beispiel aus dem Leben. Gegen was haben wir denn alles Widerstände? Ich prüfe mich immer wieder. Was möchte ich denn "auf gar keinen Fall" erleben?
Wir tun gut daran durch inneres Schauen solche "NEINS" aufzulösen.

Das Leben ist ein großes Theaterstück, und die Rolle, der wir uns am meisten widersetzen, ist diejenige, die wir im nächsten Spiel spielen müssen. Wir ziehen solche Dinge an, damit sie uns lehren, uns selbst und die Welt zu lieben. Lieben bedeutet ein JA zu einem Umstand, einer Person.

Wir sind nicht hier um zu urteilen oder positiv oder negativ Denkende zu sein; wir sind hier, um Liebe zu sein, die beide Seiten umfängt.

Alles, was wir im anderen ablehnen, lehnen wir in uns ab - wenn wir andere verurteilen, kritisieren,
lehnen wir diese Anteile in uns ab. Deshalb ist die Welt so, wie sie noch ist. Kriege entstehen dadurch, dass die Menschen ihre Schattenanteile auf die anderen projizieren und dort bekämpfen wollen.

Wenn ich den anderen so sein lassen kann und ihn auch noch so lieben - sprich akzeptieren - haben wir die größte Hürde, die uns das Leben aufzwingt, überwunden.

Wenn ich einen Mörder "NICHT" verurteile - sondern sagen kann: auch ich könnte jemanden umbringen, wenn die "Situation" mich "zwingt", bin ich frei. Denn - sind wir mal ehrlich, wir alle könnten einen anderen Menschen "umbringen", wenn eine von uns geliebte Person in Lebensgefahr ist.

Wer das z.B. weit von sich weist..."ich könnte nie einen umbringen..", ist das genau der Punkt, wo es gilt hinzusehen. Dann macht es Sinn, sich gedanklich damit auseinander zusetzen, sonst kann es passieren, dass man in genau solch eine Situation kommt.

Ein Beispiel ist die Abtreibung. Ich kenne einige Personen, die abgetrieben haben, und dies Jahre vorher weit von sich gewiesen haben und andere "verurteilt" hatten, die das getan haben. Und dann kamen sie in Situationen, wo es ihnen der einzige Ausweg schien.

Deshalb könnte man in einer ruhigen Minute mal hinsehen, was alles im Leben möchte ich "NICHT" erleben...

Ich selbst kann in vielen Bereichen meines Lebens genau dies bestätigen. Menschen, die einen großen Widerstand in sich haben, alleine, ohne Familie zu leben, werden genau das "TUN" müssen.

Ich selbst hatte vor vielen Jahren sehr emotional Menschen "verurteilt", die sich trennen und wieder zusammen kommen..und das mehrmals.

So bin ich selbst in diese Situation gekommen, um sie zu erlösen. Heute würde es mir nicht mehr im Traum einfallen, so ein Urteil zu sprechen. Denn ich weiß, dass genau so etwas passieren kann.

Wer einmal rückblickend sein Leben anschaut, wird selbst viele solcher Situationen entdecken.

Es geht hier nicht darum, immer alles schön zureden, sondern darum andere so sein lassen zu können, wie sie sind.

Eine schöne Übung hierzu wäre sich einmal in der Innenstadt hinzusetzen und einfach nur die vorbeilaufenden Menschen anzusehen. Und immer wenn Gedanken kommen...wie: wie läuft denn die rum, was macht denn der für ein Gesicht - innezuhalten und zu sehen, ja - das bin auch ich!

Jeder hat Anteile in sich, die er nicht mag und genau die lehnt er bei anderen ab. Deshalb werten und kritisieren wir so gerne - dann müssen wir unser Eigenes nicht anschauen!

Integration: männlich, weiblich - wie das Yin-Yang Bild so schön zeigt. Das ist der anzustrebende Zustand, die innere Haltung. Je öfter uns das gelingt, desto weniger "müssen" wir bestimmte Situationen erleben.




In diesem Sinne wünsche ich Euch ALLEN von Herzen nur das ALLERBESTE

.....und den Mut hinzusehen, was es noch zu integrieren gilt!

Petra









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